Seit mehr als 25 Jahren gibt es einen in seiner Art seltenen Raum zum Tanzen – die Veranstaltung nennt sich BUDDHAS BEATBOX und ist ein sehr besonderes Pflaster, das von ebensolchen Menschen betreten wird. Es braucht schon etwas Mut, sich am Samstag Abend im Toulouse-Institut auf das Parkett zu wagen – der Raum ist pure Schwingung. Es beginnt beim Untergrund – der schwingende Holzboden in den aktuellen Räumlichkeiten im Beerenweg ist nicht fixiert. Wer sich auf diesem Untergrund von der Musik in Schwingung bringen lässt, tanzt barfuss oder zumindest ohne Schuhe. Die Schuhe in einem öffentlichen Raum auszuziehen, sich mit einem (schwingenden) Boden zu verbinden und auf diese Weise die Rhythmen intensiver durch den Körper strömen zu lassen, ist für viele Menschen eine Herausforderung.
Wer schon lange barfuss tanzt, findet Barfusstanzen sicherlich normal. Es lohnt sich aber diese Qualität des Tanzens immer mal wieder bewusst wahrzunehmen und auch gerne mal den Unterschied zu einem Ort zu spüren, an dem Du mit Schuhen tanzt.
Besonders ist im Toulouse auch die Musik. In keiner anderen mir bekannten Tanzlocation mixen 5 DJs eine derartige Vielfalt musikalischer Genres, die dabei auch noch gut zusammenpassen. Weiterhin anzumerken: Manche BesucherInnen der samstäglichen Party kommen ohne Rauschmittel in einen ekstatischen Zustand. Das gibt es selten. Zugegeben - Tanzveranstaltungen ohne Alkohol hätte ich selber vor vielen Jahren auch nicht besucht. Ich kann verstehen, dass es so einige Hürden gibt, den Weg in die Beatbox zu finden. Aber einmal dort angekommen besteht die Möglichkeit, Tanzen pur zu erleben …
Vor einigen Monaten entstand die Idee, noch intensiver zu tanzen. Das neue Format heisst CONCIOUS DANCING und findet aktuell an Donnerstagen statt. Zu den schon genannten „Herausforderungen“ wie Barfusstanzen auf einem Schwingboden, kein Alkohol, keine verbale Konversation im Tanzraum, kamen gleich noch ein weiterer Schwung von Intensivierungsverstärkern hinzu: Die Veranstaltungen beginnen mit einer angeleiteten meditativen Einführung, die das Herauslösen aus dem Alltag erleichtern kann. Es gibt einen gemeinsamen Anfang und einen gemeinsamen Abschluss. Das Erleben im Tanz darf nach dem Tanz im Gegenüber und/oder in einer Sharingrunde geteilt werden. Wer dabei ist, sucht nach dem, was für sie oder ihn an diesem Abend stimmt – alle bleiben im Raum, was aber nicht bedeutet, alles zu tun, was die anderen tun.
Du suchst und findest Deinen Weg, probierst Dich aus – wenn alle ganz wild sind, bleibst Du vielleicht äusserlich ganz still. Du sitzt, wo auch immer Du sitzen magst und lässt Dich von der Musik innerlich bewegen. Du wirst langsam, wenn die anderen schnell sind. Oder du wirst gemeinsam mit den anderen schnell. Du gehst in Kontakt oder bleibst auch gerne den ganzen Abend für Dich. Du darfst lachen, weinen, Deinen Gefühlen Ausdruck geben. Du darfst ganz still sein. Du darfst herausfinden, was Dich ausmacht.
CONCIOUS DANCING bietet Raum, Dich selber tiefer zu erfahren und das Spektrum Deiner Möglichkeiten weiter werden zu lassen. Durch die Reduzierung von Ablenkung bist Du in einer Art Meditation für ein paar Stunden intensiv mit Dir selber verbunden und kannst dabei Dich selber besser kennen- und lieben lernen. Durch das Teilen des Raumes mit den anderen und ein Dich Einlassen, wie die Musik mit Dir an jedem einzelnen Abend tanzen möchte, ersparst Du Dir Deinen Psychotherapeuten oder deinen Guru und kannst für Dich herausfinden, dass es im Leben keiner Anstrengung bedarf.
CONCIOUS DANCING ist mit seinem Potenzial für mich die Krönung des Tanzes. Dein Tanzen in BUDDHAS BEATBOX oder an anderen Orten wird sich durch die Erfahrungen im CONCIOUS DANCING verändern.
Und auch wenn die Zeit im Beerenweg im Januar 2019 zu Ende gehen wird, werden wir nach neuen Räumen suchen, um weiter im Tanz Tantra zu praktizieren.
Aktuelle Termine zum Tanzen auf unserer Terminseite ...
(Ich beschäftige mich seit vielen Jahr mit Tanz. Weitere Gedanken auch in meinem Beitrag „Tanzen“, den Du sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch lesen kannst. Die englische Übersetzung stammt von einem Tänzer, der das Toulouse schon seit vielen Jahren als Ort der Schwingung schätzt. Den deutschen Text gibt es auch als Audio.)